Bildung und Ausbildung

Alle Kinder haben das Recht auf gleiche Chancen zur Teilhabe an unserer Gesellschaft. Der Zugang zu Bildung ist Kernpunkt und Prüfstein dieser zentralen Gerechtigkeitsfrage. Deshalb machen wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENuns stark für einen sozial gerechten, integrativen und inklusiven Zugang zu Bildung und Ausbildung. Niemand darf ausgeschlossen werden.

Im Klartext heißt das: Das Einkommen der Familie, das Bildungsniveau der Eltern und der Wohnort dürfen nicht länger entscheidenden Einfluss auf die Bildungschancen der Kinder haben. Außerdem muss klar sein: Kinder mit und ohne Beeinträchtigung haben das natürliche Recht, gemeinsam zu lernen – miteinander und voneinander – und zwar an jeder einzelnen Schule!

Unser gesellschaftliches Miteinander braucht entsprechend geeignete und individuell passende Bildungsangebote. Dies beinhaltet inklusive Zugänge für Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines sonderpädagogischen Förderbedarfs an Regelschulen ebenso wie dieMöglichkeit, spezialisierte Förderschulen zu besuchen. Darüber hinaus wird es immer wichtiger, individuelle Entwicklungs- und Lernstörungen im Schulalltag besser zu berücksichtigen und auch diesen Schülerinnen und Schülern individuelle Förderung zu ermöglichen.

Dies alles auf kommunaler Ebene bestmöglich zu leisten, bedeutet für uns, Bildungs- und Ausbild­ungs­­barrieren abzubauen, Schulbesuch und Ausbildung möglichst wohnortnah zu ermöglichen sowie Kindern und Jugendlichen ebenso wie Erwachsenen umfassende und zielgerichtete Bildungs- und Weiterbildungsangebote zu eröffnen.

 

Was haben wir schon erreicht?

Im Landkreis Mainz-Bingen besuchen über 22.000 Schüler*innen die allgemein- und berufsbildenden Schulen. Die Kreisvolkshochschule bietet attraktive Angebote für Erwachsenenbildung. Die weiter­führen­den Schulen, für die der Landkreis als Schulträger verantwortlich ist, sind gut ausgestattet und baulich in überwiegend gutem Zustand. Bei den Kleinsten sorgen zahlreiche Kitas für eine guten Start ins soziale Lernen. Diese kommunalen Angebote unterstützt der Landkreis aktiv mit seinem Förder­programm „Kinder­tages­stätten“.

Wir GRÜNEsind stolz darauf, dass dank unserer Stimmen für viele Kinder im Landkreis zumindest vier Integrierte Gesamtschulen zeitgemäße Angebote zum gemeinsamen Lernen aller Schüler*innen machen. Unsere Initiativen haben auch dazu beigetragen, dass die meisten Schulen im Landkreis über Produktionsküchen verfügen, in denen für die Schüler*innen gesunde und ausgewogene Mahlzeiten frisch zubereitet werden.

Bildungskoordinator*innen unterstützen die Integration von neu zugewanderten Menschen im Landkreis. Sie kennen die Bildungsstrukturen im Landkreis, zeigen Lücken und Bedarfe auf und starten neue Lernangebote. Damit tragen sie dazu bei, dass geflüchtete Menschen aller Altersgruppen das für sie passende Bildungsangebot nutzen können.

 

Unsere Ziele sind…

 

Schulentwicklung

Wir setzen uns ein für eine bedarfsgerechte Entwicklung aller Schulformen:

  • Wir GRÜNEstehen für das Konzept des Elternwillens bei der Schulwahl. Die Anmeldezahlen im Bereich der Integrierten Gesamtschulen zeigen uns Jahr für Jahr, dass oft nur gut die Hälfte der Anmeldungen berücksichtigt werden können. Wir sind deshalb für den Ausbau von IGS-Plätzen. Es ist die Aufgabe der im Kreis neu geschaffenen Schulentwicklungsplanung, zu diesem Zweck die spezifischen örtlichen Bedarfe innerhalb unseres Landkreises zu ermitteln.

  • Wir stimmen für wohnortnahe Angebote aller Schulformen. Dies bedeutet in manchen Bereichen, dass auch Neugründungen von Schulen bedacht werden müssen. Neben dem kreisweit benötigten Ausbau von IGS-Schulplätzen kann dies zum Beispiel auch eine neue Realschule Plus in Nieder-Olm oder eine neue IGS in Heidesheim einschließen.

  • Die Schülerbeförderung liegt in der Verantwortung des Kreises als Schulträger: Wir GRÜNE machen uns stark für eine familienfreundliche und klimaschonende Schülerbeförderung – bei Bedarf auch über Kreisgrenzen hinweg. Dazu braucht es klare Verkehrskonzepte im Bereich von ÖPNV und SPNV, aber auch ganz besonders für Rad- und Fußwege. Sinnvoll sind hierzu neue Gespräche und Vereinbarungen mit der Bahn, mit Nachbarkreisen und der Stadt Mainz (bzw. den Mainzer Verkehrsbetrieben MVG). Uns ist es wichtig, alle sicheren und pünktlichen Alternativen zu denprivaten PKW-Fahrten zu stärken.

  • Der Ausbau der Digitalisierung in Schulen und besonders des dafür notwendigen IT-Manage­ments ist eine bundesweite Forderung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Hierbei geht es uns aber nicht pauschal um „neue, teure Technik“, sondern vielmehr um eine technische Ausstattung, die langfristig eine pädagogische Wirkung entfaltet. Diese Ausstattung muss daher dauerhaft im schulischen Selbstmanagement betrieben werden können: Die kurzen Lebenszyklen moderner IT-Produkte (z.B. Tablet-PCs) und die begrenzten Personal-Ressourcen für Einrichtung und Pflege der technischen Infrastruktur (W-LAN Access Points, Netzwerk-Server, Projektoren, Smartboards usw.) müssen dabei als einschränkende Faktoren berücksichtigt werden.

  • Wir GRÜNE machen uns stark für berufliche Bildung. Wir fordern: alle Standorte der Berufsbildenden Schulen (BBS) müssen erhalten und deren Angebote bedarfsge­recht weiterentwickelt werden. Die Zusammenlegung ganzer Ausbildungssparten (z.B. Kfz-Berufe) mit Nachbarkreisen oder der Stadt Mainz sehen wir sehr kritisch: Schulwege werden dadurch verlängert, die Distanzen zu den Ausbildungsbetrieben vergrößern sich. Nur über den Erhalt und die Stärkung vorhandener regionaler Strukturen sichern wir langfristig die Qualität und Attraktivität aller Ausbildungs­gänge im berufsbildenden System.

 

Lernen und Beraten

Wir setzen uns ein für soziales Lernen und Laufbahnberatung:

  • Wir GRÜNEstimmen für ein überregionales Beratungsangebot, welches für alle Familien offensteht. Gleichberechtigte Bildungschancen brauchen adäquate, neutrale Schullaufbahn-Beratungsangebote für Eltern und Schüler*innen.

  • Inklusion ist ein Menschenrecht und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENunterstützen auf allen Ebenen das Recht auf barrierefreie und gleichberechtigte Bildung. Egal, ob Eltern sich für die integrative Beschulung in den Regelschulen oder für eine der bestehend­en Förderschulen entscheiden: Schüler*innen mit Beeinträchtigungen oder Lern­störung­en brauchen individuelle Förderung. Dies gilt auch im Bereich der Ganztagsschule oder der Betreuenden Grundschule, um gleich­berechtigte Teilhabe in der Praxis sicherzustellen. Auch hierfür muss der Kreis die benötigten Ressourcen bereitstellen.

  • Gewaltfreiheit als Teil des Schulalltages ist Grundlage für ein achtsames und gleich­berechtigtes Miteinander in der Schulgemeinschaft. Auch Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt sind ein wichtiger Baustein der Gewalt­prävention. Deswegen wollen wir GRÜNE uns dafür einsetzen, dass alle Schulen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten und deren Umsetzung – wenn nötig auch extern – unterstützt werden.

  • Die Chancen für Geflüchtete in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt wollen wir stärken. Gemeinsames Lernen ermöglicht interkulturellen Austausch und fördert die Bereitschaft zu gegenseitiger Akzeptanz. Wir GRÜNE befürworten deshalb den weiteren Ausbau des Sprachunterrichts in Deutsch als Zweit­sprache.

  • Die gezielte Förderung von Tandemprogrammen an unseren Schulen kann zu mehr gegenseitigem Kennenlernen und damit verbesserter Integration führen. Zusätzlich sollen eigenständige Kursangebote ausgebaut werden, wobei ein Fokus auf die Elternbildung, insbesondere für junge Mütter, besonders wichtig ist.

 

Gesundheit und Ernährung

Wir GRÜNE setzen uns ein für Gesundheitsvorsorge und gutes Schulessen:

  • Die gesunde Entwicklung von Schülerinnen und Schülern ist ein wichtiges Anliegen. Die guten Ansätze an unseren Schulen wollen wir stärken und setzen uns zusätzlich für beratende Schulgesundheitsfachkräfte ein. Diese sollen helfen, das Thema Gesundheit und Gesundheitsgefahren im Schulleben stärker zu verankern.

  • Sport als gesunde und gemeinschaftliche Freizeitgestaltung ist besonders für junge Menschen entwicklungsfördernd. Mit seinem Programm „Sportstättenförderung“ unterstützt der Kreis den Ausbau der hierfür benötigten Hallen und Sportplätze.

  • Gutes und gesundes Essen ist eine der Voraussetzungen für gutes Lernen.Beim Schulessen können Schüler*innen praxisnah lernen, dass gesunde und ausge­wogene Ernährung dem Körper guttut UND gut schmeckt. Wir GRÜNE geben deshalb einem hochwertigen, frisch zubereiteten Schulessen den Vorzug.

  • Vorrangig sollten beim Schulessen Zutaten aus regionalem und/oder biologischem Anbau verwendet werden. Klimaschonende Angebote mit fleischfreien und veganen Gerichten oder Komponenten sind hierbei ausdrücklich eingeschlossen.

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