Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz

Landwirtschaft fördern und verändern

Wir GRÜNE streben eine Landwirtschaft an, die weitgehend im Einklang mit der Natur arbeitet, Tiere respektvoll behandelt, Bäuerinnen und Bauern, Winzerinnen und Winzern ein auskömmliches Wirtschaften ermöglicht, das Grundwasser schützt und uns mit hochwertigen Lebens- und Genussmitteln versorgt.

  • Unsere besondere rheinhessische Kulturlandschaft, mit ihrer Mischung aus Acker-, Obst- und Weinbau wollen wir erhalten und ökologisch aufwerten, z.B. durch mehr Gehölze und Blühflächen.
  • Wir treten ein für eine Förderung derökologischenund regionalen Landwirtschaft und unterstützen die Vermarktung unserer regionalen landwirtschaftlichen Produkte, z.B. durch Wochenmärkte und Dorfläden sowie deren vermehrte Verwendung in der KiTa- und Schulverpflegung.
  • Wir fördern Saatgutbörsen und den Anbau von alten Obst- und Gemüsesorten durch „Märkte der Vielfalt“ und durch Projekte der „Essbaren Stadt“, bei der gezielt Obst und Gemüse von Bürger*innen auf öffentlichen Grünflächen angebaut werden.
  • Natur- und Klimaschutz vor Ort kann nur gemeinsam gelingen. Den regelmäßigen informellen Austausch vonPolitik, Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und Jagd möchten wir fördern, um bestehende Konflikte mit dem Umwelt- und Naturschutz zu behandeln. Hierzu müssen geeignete Gesprächsformate und Kommunikationswege gefunden werden.
  • Wir setzen uns ein für innovative Formen einer Klima-Landwirtschaft. Beispiele sind:
    • Agro- und Viti-Forsten als Mischnutzungen von Baum-, Strauch-, Reben-, und Feldstrukturen.
    • Agri-PV als Mischnutzung von Photovoltaik mit Landwirtschaft.
    • Keyline-Bewirtschaftungssysteme zur besseren Speicherung von Wasser in der Landschaft.
    • Regenerative Landwirtschaft für verstärkten Humusaufbau und Zwischenkulturen.
  • Weiter Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen des Klimawandels sind:
    • Verbesserter Starkregen- und Grundwasserschutz,
    • Winderosionsschutz und Mikroklimaverbesserung dank Kaltluftentstehung,
    • Höhere Biodiversität in den Kulturflächen,
    • eine klima-resiliente Landwirtschaft mit regionalerLebensmittelversorgung,
    • Humusaufbau zur CO2-Speicherung sowie Ausbau Erneuerbarer Energien.
  • Naturschutz- wie auch Natura-2000-Flächen sind die grünen Lungen unseres Landkreises und wirken dem Artensterben bereits heute entgegen.
    • Wir unterstützen die Ausweitung dieser Naturschutz-Flächen im Dialog mit der Landwirtschaft und den Naturschutzverbänden. Hierfür kann als Plattform der Dialogprozess „SchulterschlussArtenvielfalt“ dienen.

Mehr Flächen renaturieren

Auch in Rheinland-Pfalz müssen wir in der kommenden Wahlperiode damit beginnen, größere Flächen zu renaturieren. Zum Schutz der Biosphäre notwendig sind laut EU-Vorgaben 20 Prozent der Gesamtfläche. Hierzu muss auch unser Landkreis einen angemessenen Beitrag leisten.

Wir GRÜNE unterstützen die Entsieglung und Wiederbewaldung von Flächen aus Siedlungsgebieten und Landwirtschaft im Dialog mit den Eigentümer*innen und Nutzer*innen. Landwirtschaftlich hochwertige Flächen sollten aber als solche erhalten bleiben.

  • Auch die Umnutzung vom „Eh-Da-Flächen“ in den Gemeinden und Städten zu Blühwiesen, Gehölz- und Biotopflächen leistet einen Beitrag zur Stärkung der Biodiversität. Zur Umsetzung können, neben Patenschaften durch Bürger*innen, auch finanzielle Förderungen im Rahmen des Landesprogramms „Aktion Grün“ genutzt werden.Gutes Essen, gutes Wasser

Wir wollen, dass unsere Kinder in KiTa und Schulen jeden Tag eine gesunde Ernährung erhalten. Die Versorgung mit ökologisch angebauten, saisonalen und regional erzeugten Lebensmitteln wollen wir verbessern und unterstützen entsprechende Programme und Projekte in KiTa und Schulen. Dies gilt natürlich ebenso für Erwachsene und speziell für unsere Senior*innen, sofern sie gemeinschaftlich verpflegt werden.

  • Wir wollen mehr nachhaltig erzeugte und gesunde Lebensmittel aus der regionalen und ökologischen Landwirtschaft in der Gemeinschaftsverpflegung verwenden.
  • Wir werden das Thema Lebensmittelverschwendung bewusster machen und unterstützen dadurch Aktivitäten wie Foodsharing, Fairteiler oder „EssensRetter“.
  • Wir setzen uns für die Einrichtung und Unterstützung von KiTa-, Schul-, Generations- und Integrationsgärten ein und rufen dafür die Mittel der „Aktion Grün“ ab.
  • Pädagogische Aktivitäten, wie Bienen-Schulungen oder gemeinschaftliches Kochen, ergänzen sinnvoll die Konzepte von Schulgärten und gesunder Verpflegung.

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Daher wird das Thema Wasserversorgung in unserer Region immer wichtiger. Die Grundwasserneubildung ist in den vergangenen 20 Jahren um 25 % zurückgegangen. Zunehmende Dürren trocknen unsere Böden aus und führen dazu, dass immer weniger Wasser zur Grundwasserneubildung zur Verfügung steht.

  • Der Nitrat-Gehalt unseres Grund- undBrunnenwassers ist vielerorts weiterhin zu hoch. Die Landwirtschaft kann und soll durch die weitere Reduktion der Düngemittelmengen entscheidend zu einer Qualitätsverbesserung beitragen.
  • Die Entnahmemengen von Grundwasser zur Beregnung von Flächen in der Landwirtschaft werden zukünftig abnehmen müssen. Eine unbegrenzte und kostenlose Entnahme ist nicht mehr zu verantworten.
  • Mit der Einführung des Wassercent für große Entnahmemengen ab 2024 ist ein erster Schritt in Richtung Verbrauchsabgaben getan. Es fehlt hierzu aber noch an wirksamen Kontrollverfahren für die Entnahme.

Wir wollen unsere Gemeinden fit und handlungsfähig trotz Klimaveränderungen halten. Dazu gehört eine kluge Vorsorge und moderner Schutz vorExtremwetterereignissen, ob Hochwasser oder Starkregen, ob Hitze oder Dürre.

  • Die Niedrigwasserphasen des Rheins werden durch den Klimawandel häufiger und intensiver.
    • Wir setzen uns  dafür ein, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Wasserstraßen durch Schiffe mit weniger Emissionen und der passenden Bauart (z.B. weniger Tiefgang) gesichert wird. Hierfür soll sich, speziell für den Rhein, auch unsere Kreisverwaltung bei den übergeordneten Behörden einsetzen.
    • Die geplante Rheinvertiefung zwischen Budenheim und Koblenz sehen wir aus Gründen der Umweltverträglichkeit sehr kritisch.
  • Wir unterstützen die Kommunen bei Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung durch Koordination und Kommunikation.
  • Flächenentsiegelungen sorgen dafür, dass mehr Regenwasser versickern kann. Diese wollen wir fördern und somit die Flächennutzung ökologisch neugestalten. Der Grundwasserspiegel darf nicht weiter absinken.
    • Hochwasser- und Starkregenschutzkonzepte müssen flächendeckend entwickelt werden. Bereits vorhandene Konzepte sollten anhand des Klimawandels überarbeitet werden.

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